Dorfportrait Wartenberg
Stadtrandwildnis, Plattenbauzauber und Speisepilze
Wartenberg ist eins der Berliner Stadtdörfer und liegt im Nordosten des Bezirks Lichtenberg. Der Ort hat einen enormen Strukturwandel hinter sich, der sich gut an der lokalen Architektur ablesen lässt. Rittergutreste, Bauernhöfe, Einfamilienhäuser und Plattenbauten bilden eine wilde Mischung. Von der Dorfkirche ist nur noch die Glocke übrig - Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude gesprengt, um der heranrück-enden Roten Armee die Orientierung zu erschweren.
„Nördlich des Dorfes Wartenberg befindet sich der Landschaftspark Wartenberg, der Teil des vierten Berliner Naherholungsgebietes ist. Besucher:innen werden beim Betreten überrascht sein von der plötzlichen Weite, die das Auge hier erblickt. Die hier vorhandenen wertvollen Naturräume werden durch die kleinteilige landwirtschaftliche Nutzung bewahrt, Streuobstwiesen und Obstalleen inspirieren Besuchende vor allem in der Blütezeit.“
- Umweltbüro Lichtenberg
Wartenberger Gemüse landete zu Ostzeiten auf dem Berliner Mittagstisch. Landesweit berühmt war die LPG ‚Erster Mai’ wegen der Champignonproduktion, in großen Hallen züchtete man den beliebten Speisepilz. Auch heute wird noch manches angebaut: Kopf an Kopf wachsen Salat und Kohl in langen Reihen am Rand des Dorfs, gleich nebenan bestellen Mietgärtner:innen emsig ihre vorgepflanzten Schollen.
Wild wuchert es im Wartenberger Luch, das moorige Feuchtgebiet dehnt sich bis zu den Falkenberger Nachbar:innen aus und ist ein Vogelparadies. Am nördlichen Ortsrand lädt die Wartenberger Feldmark mit ihren schier endlosen Alleen zum Fahrradfahren und zum Skaten ein. Weite Felder, Wiesen und Weiden breiten sich vor der Plattenbaukulisse aus und lassen alle Betrachter:innen staunen.
Tipps in Wartenberg
Landschaftspark Wartenberger Feldmark mit Abenteuerspielplatz und Skateranlage
Umweltbüro Lichtenberg, Passower Straße 35 (bei den Falkenberger Krugwiesen)
Gärtnerei Rüdiger, Straße 10
Aashirvad, Indische Spezialitäten, Lindenberger Straße 2
Fairkauf, Billigkaufhaus, Dorfstraße 25
Die Erarbeitung dieses Portraits wurde aus Mitteln der Richtlinie zur Förderung von Ehrenamt und Zivilgesellschaft im Landkreis Barnim finanziert.